Transparenz und Vergleichbarkeit sind Grundanliegen für nachhaltig agierende Fondsinvestoren
Roman Aschwanden
CEO der Swiss Fund Data AG, Zürich
Roman Aschwanden ist seit 1. April 2020 CEO der Swiss Fund Data AG, einem Joint Venture der Asset Management Association Switzerland und SIX Swiss Exchange. Zuvor machte er einen kurzen Abstecher als Berater bei Alpha FMC, nachdem er als Geschäftsführer der GAM Fondsleitung sowie COO von GAM in Kontinentaleuropa tätig war. Roman Aschwanden war überdies mehr als 15 Jahre zuständig für das Portfolio Management des diskretionären Privatkundengeschäfts von GAM. Vor GAM war er in verschiedenen Funktionen im Asset Management bei der UBS AG tätig, unter anderem als Chief of Staff der Investment Bank in Japan.
Roman Aschwanden, was ist für Sie Erfolg?
Ein gesetztes Ziel in der angestrebten Zeit zu erreichen. Wenn die Leistung entsprechend wahrgenommen wird und man Anerkennung dafür bekommt, ist man sicherlich erfolgreich.
Was war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Trotz grosser Unsicherheit die Entscheidung getroffen zu haben, nicht die Investment Banking School der UBS in New York zu absolvieren, dafür aus privaten Gründen eine neue Herausforderung in Japan zu suchen. Das Resultat: eine spannende Zeit in einer anderen Kultur mit grossen beruflichen Herausforderungen und privaten Erfolgen. Ich bin stolz, seit fast 25 Jahren mit meiner japanischen Frau verheiratet zu sein.
Was treibt Sie an?
Herausfordernde Aufgaben, welche den vollen Einsatz und die volle Mobilisierung unterschiedlichster Fähigkeiten und Erfahrungsschätze benötigen.
Was war Ihre grösste Herausforderung am Anfang Ihrer Karriere?
Das war wohl meine Zeit in Japan, als ich innerhalb eines halben Jahres für den Zusammenschluss der Corporate Finance-Abteilungen von UBS, Bankverein und LTCB zuständig war und gleichzeitig die Onshore-Privatbank projektmässig aufbauen durfte. Auch an japanischen Standards gemessen, war ich mit meinen langen Arbeitstagen aufgefallen.
Was hat Sie dazu bewegt, das zu tun, was Sie heute tun?
Es ist die Herausforderung, die Swiss Fund Data AG zusammen mit den Kunden und Stakeholdern zu modernisieren und mit einem weiteren Daten-, Statistik- sowie Marketing-Angebot auszustatten. Meine langjährige Tätigkeit und Erfahrung im Asset Management, in der Fondsverwaltung sowie im Daten- und Operations-Bereich werden mir dabei sicherlich helfen.
Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spass, was am wenigsten?
Am meisten Spass macht sicherlich die Vielseitigkeit und die Möglichkeit, innovativ tätig zu sein. Auch die überschaubare Grösse und die damit verbundene Flexibilität und relative Unabhängigkeit spornen mich an. Ich habe eine Tendenz zur Automatisierung von Routine-Abläufen – wenn etwas nicht schnell genug geht, werde ich rasch ungeduldig.
Und wo finden Sie in Ihrer Freizeit den Ausgleich?
Beim Joggen in der freien Natur kann ich gut abschalten. Auch ein gelegentliches Wochenende in meiner Davoser Ferienwohnung gibt mir geistig die nötige Distanz zu Verpflichtungen und alltäglichen Stressfaktoren.
Auf was könnten Sie in Ihrem Leben nicht verzichten?
In Vino Veritas! Ohne eine gute Flasche Wein wäre das Leben für mich weniger facettenreich.
Wofür sind Sie dankbar?
Für Gesundheit, Freundschaft und gute Zusammenarbeit.
Spielen Sie ein Instrument?
Ja, ich spiele sehr gerne auf meinem Flügel. Ich hatte ursprünglich die Musik-Matura gemacht und dann mehr als 20 Jahre praktisch nicht mehr Klavier gespielt. Durch GAM hatte ich dann wieder zum Instrument zurückgefunden, als man mich zusammen mit einem talentierten Violinisten für eine kurze Darbietung an der Weihnachtsfeier verpflichtet hatte.
Was war Ihr liebstes Schulfach?
Es war Latein, und zwar aufgrund der Logik der Grammatik, der Reden Ciceros, der Poesie eines Catulls und nicht zuletzt wegen des Hangs eines Teenagers zur Nostalgie einer vergangenen Zeit.
Wenn Sie ein Land aussuchen dürften: wo würden Sie am liebsten leben und wieso?
Das wird schwierig – es gibt viel Wasser zwischen Japan und Hawaii. Ich müsste mich jedenfalls zwischen diesen beiden Inseln entscheiden. Zwischen der Kultur und Harmonie von Japan bzw. dem unbeschwerten Leben in den Weiten des Pazifiks auf Hawaii auszuwählen, würde mir sicher nicht leicht fallen.